Am 09.10.16 fand in der Hans-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart die mit Spannung erwartete Mitgliederversammlung statt. Knapp 3000 VfB-Mitglieder füllten das Rund und die Spannung und das Misstrauen gegen Vorstand und Präsidentschaftskandidat war greifbar. Einzig der kurze Auftritt der Mannschaft sowie das Interview mit Hannes Wolf und Jan Schindelmeiser liesen die Mitglieder verstummen.
Bild von links: Christian Gentner, Steffen (Country Coordinator Germany), Jean Zimmer, Fritzle
Stefan Heim führte nach dem Rücktritt von Bernd Wahler durch die Sitzung und gab einen kurzen Einblick in das zurückliegende Geschäftsjahr. Die Präsentation der Zahlen war trotz des Abstiegs positiv. Die Kompensation der Mindereinnahmen für die aktuelle Runde werden wohl aufgefangen - auch dank des tollen Zuschauerschnitts bei den Heimspielen. Ein Antrag zur kompletten Abwahl des Aufsichtsrats wurde mit 60% abgelehnt. Wie erwartet, wurden Vorstand und Aufsichtsrat allerdings nicht entlastet. Dies lag auch an der Tatsache, dass über zurückgetretene Personen (Wahler, Dutt, Garcia, etc. ) "geurteilt" wurde. Für die Aussprache zuvor hatten sich 20 Redner angemeldet. Nach 1,5 Stunden und VIER teils emotional und chaotisch geführten Reden wurde einem Antrag auf Beendigung der Debatte mehrheitlich stattgegeben. Bei der Vorstellungsrede von Wolfang Dietrich wurde es laut in der Halle. Durch viele Negativäußerungen wurde die Rede mehrmals unterbrochen. Trotzdem konnte W. Dietrich 57,2% der Anwesenden dazu bewegen mit JA zu stimmen. Da ich Herrn Dietrich bei einer Fan-Club-Vorstellung kennengelernt und hautnah erleben konnte, bin ich der Meinung, dass bei aller Kritik und ggf. Undurchsichtigkeit seines Berufslebens, er aktuell der Richtige ist. Es bleibt zu hoffen, dass er - wie versprochen - von diversen Gremien unabhängig und zum Wohle des VfB agiert und gemeinsam mit dem Vorstand wieder Kontinuität herbei führt. Aus meiner Sicht ist es Wichtig Entscheidungen fundiert vorzubereiten, zu entscheiden und konsequent umzusetzen und ggf. auch einigen Weh zu tun. Die kommenen Monate werden es zeigen. Nach der Wahl verliessen mehre Hundert Mitglieder die Versammlung, so dass die AR - Nachwahlen (Hermann Ohlicher und Franz Reiner) zügig und für beide positiv durchgeeführt wurden. Die Ablehnung der Satzungsänderung war letzlich konsequent und nach fast 7 Stunden hatte auch keiner mehr die notwendige Konzentration. Hier muss der Vorstand die strittigen Passagen nochmals genauer vorbereiten oder hätte gut getan zuerst die positiven Änderungen z.B. Wahlrecht ab 16 umzusetzten. Schade ist, dass dadruch auch die schnellere Umsetzung des Vereinsbeirats (noch) nicht zur Umsetzung kommt. Alles in allem gibt es innnerhalb des VfB noch viel zu tun. Auch am Miteinander und der Toleranz (Anerkennung von demokratischen Abstimmungen) muss neben dem Sportlichen gearbeitet werden. Furchlos und Treu - dann klappt das schon.